Amsel verletzt

Diskutiere Amsel verletzt im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen. Schreck am Vormittag: ich stehe in der Küche und höre plötzlich einen Vogel schreien. Dachte ja erst es sei ein bettelnder...
Speedy09

Speedy09

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1.320
Hallo zusammen.

Schreck am Vormittag: ich stehe in der Küche und höre plötzlich einen Vogel schreien.
Dachte ja erst es sei ein bettelnder Jungvogel. Ich gehe auf den Balkon und sehe wie eine Elster ein Amselmännchen angreift Ich habe direkt gebrüllt sie solle das lassen. Sie flog weg und kam wieder. Darauf ging ich runter und schaute nach dem Vogel. Er lebt und liegt nun bei uns auf dem Balkon in einem Käfig Unterteil. Aber er ist deutlich im Nacken verletzt. Das ist das Männchen von dem hier lebenden Amselpärchen :+shocked: Hab gerade bei unserer Tierärztin angerufen. Sie würde sich den Vogel nachher anschauen. Drückt mir die Daumen, dass er es schafft. Seine Frau kam auch schon.....

VG
Speedy09
 
Hallo,

poste das doch auch in der fb Gruppe wildvogelhilfe notfälle. Da wird einem meist schnell geholfen und ggf. eine nahegelegene Pflegestelle vermittelt.
Der Vogel hat ggf. schwere Kopf bzw. HWS Verletzungen und braucht längere Pflege.
Die Amsel sollte reingeholt, in einen Karton mit Handtuch od. Küchenkrepp unten drin, kühle und ruhige Aufstellung.
Da draußen sollte sie keinesfalls gelassen werden.
Mit der Massenvermehrung der Elstern ist echt ein Problem. Klar gehören sie zur Natur, aber die vom Menschen stark veränderte Landschaft begünstigt leider die Massenvermehrung von Elstern und den starken Rückgang der Kleinvögel. So stehen dann viele hungrige Prädatoren wenigen potentiellen Beutetieren gegenüber was dann sogar zu Angriffen auf adulte Vögel führt. Hier ist das nicht anders. Seit vielen Jahren schon gab es hier keinen Bruterfolg anderer Singvögel mehr.

Alles Gute für den Amselmann.

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Hallo,

poste das doch auch in der fb Gruppe wildvogelhilfe notfälle. Da wird einem meist schnell geholfen und ggf. eine nahegelegene Pflegestelle vermittelt.
Der Vogel hat ggf. schwere Kopf bzw. HWS Verletzungen und braucht längere Pflege.
Die Amsel sollte reingeholt, in einen Karton mit Handtuch od. Küchenkrepp unten drin, kühle und ruhige Aufstellung.
Da draußen sollte sie keinesfalls gelassen werden.
Mit der Massenvermehrung der Elstern ist echt ein Problem. Klar gehören sie zur Natur, aber die vom Menschen stark veränderte Landschaft begünstigt leider die Massenvermehrung von Elstern und den starken Rückgang der Kleinvögel. So stehen dann viele hungrige Prädatoren wenigen potentiellen Beutetieren gegenüber was dann sogar zu Angriffen auf adulte Vögel führt. Hier ist das nicht anders. Seit vielen Jahren schon gab es hier keinen Bruterfolg anderer Singvögel mehr.

Alles Gute für den Amselmann.

Liebe Grüße
Thomas :0-
Bei Facebook bin ich leider nicht.
Trotzdem vielen Dank für Deine Antwort.

Viele Grüße
Speedy09
 
Hallo Speedy,
vielleicht wäre dies hier eine Hilfe ....

Eventuell weiß die Tierärztin Rat..
Alles Gute für das Amselmännchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch Dir lieben Dank. Als ich eben mal versucht habe die Amsel für den Transport richtig zu positionieren, ist sie prompt über den Balkon gehüpft und hat geschrien wie am Spieß :+screams: Nun sitzt sie auf unserem Balkon und schläft. Sie bewegt sich keinen Millimeter. Mal sehen ob sie die Nacht schafft. Oooohhh jetzt hat sie sich umgedreht. Tierärztin war für mich eben nicht erreichbar weil hier ein Unwetter tobte. Bei dieser Wildvogelseite hab ich noch keinen erreicht. Ich bleibe dran. :zustimm:

Viele Grüße
Speedy09
 
Mit der Massenvermehrung der Elstern ist echt ein Problem.
Vermehrung oder einfach Menge? Ich weiß nicht, ob ich die Zahlen richtig im Verhältnis sehe, aber:

Bei der Stunde der Gartenvögel war der Trend bei Elstern zur diesjährigen Brutzeit -2%, seit 2006 -1%. >60%, 1+/Garten.

An Prädatoren waren es andere die um 10-20% "zugenommen" haben.
Von denen mit Vorkommen von ca. 10%: Mäusebussard, Turmfalke, Rotmilan. Brauchen die nicht viel mehr Vögel-Futter?

Wir hatten dieses Jahr erstmals ein Elsternnest, das macht schon einen Unterschied, klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jan,

klar bezieht sich das auch auf andere Prädatoren wie Rabenkrähe und Säuger wie Marder und Fuchs etc., die als Generalisten in der vom Menschen stark veränderten Landschaft besonders gut zurecht kommen. Dazu kommen dann noch die invasiven Arten wie Waschbär und wildernde Hauskatzen.
Die Elster ist nun mal ein besonderer Spezialist für die Jagd auf andere Singvögel sowie das Plündern von Nestern und eine unnatürlich starke Bestandszunahme hat dann entsprechend drastische Folgen auf die Bestände anderer Singvögel.
Die Ergebnisse bei der Stunde der Gartenvögel sind nie jedes Jahr gleich, sondern schwanken bei jeder Art. Eine Abnahme um 2% hat keinerlei statistischen Wert, zumal ja die Vergleichswerte der letzten Jahre schon extrem hohe Bestände zeigen.
Ein Bestand von ca. 1 Elster pro Garten wäre schon extrem, aber mit ggf. Doppelzählungen kommt das schon hin. Nimmt man mal einen Durchschnitt von 100 m²/Garten, wären das auf 1000 m² 10 Elstern. Hier bei uns kommt das tatsächlich hin. Man sieht eigentlich außer Elster, Rabenkrähe und Ringeltaube nicht mehr viel.

Mäusebussard, Turmfalke und Rotmilan sind Vögel der offenen Landschaft und erbeuten neben Kleinsäugern, Kriechtieren, Wirbellosen und Aas auch mal Vögel. Turmfalke und Rotmilan sind auch im Bestand gefährdet und viel seltener geworden als noch in den 90er Jahren. Beide Arten sind z. B. durch den Waschbären stark im Bestand bedroht.

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Danke Thomas, ich versuche dir zu folgen, ich habs aber noch nicht begriffen.

Die NABU schreibt: "Auch ihr Ruf, für den Rückgang kleiner Singvögel verantwortlich zu sein, ist unbegründet. Zwar fressen Elstern auch mal Vogeleier, doch in zu geringem Ausmaß, um wirklich für den Rückgang der Singvogelbestände verantwortlich zu sein." Hast du bessere Quellen?

Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel für Elster: Von 2006 zu 2024 gab es einen viel klareren Rückgang von 40% von 1,95 zu 1,40 pro Garten. Stetig, bis auf 2 Ausnahmen 2010 und 2020. Auch haben die Regionen sich nicht geändert.

Wir haben zwar hier ein Elsternnest, also ein Paar von 2 Eltern, mit 1, maximal 2 Jungen. Das sind 2800m2 in unsern Gärten. Und weit und breit seh ich in unsrer Nachbarschaft keine weiteren Elstern, sollen aber 1,4 pro Garten sein.
10 pro 1000m2 heißt wir müssten 28 Elstern hier allein in unsren Gärten haben?
Stattdessen glaub ich haben unsre Elstern halt ein großes Territorium von 20.000m2, dort werden sie weit mehr als doppelt gezählt werden, die kommen gut rum.

Auf jeden Fall gibts hier obwohl sie alle unterm Elsternnest brüten noch gar nicht wenig Singvögel, fast so viel wie in den Vorjahren.

Mäusebussard, Turmfalke und Rotmilan mögen Vögel der offenen Landschaft sein, aber hier sind sie ja über den Gärten gezählt worden, innerhalb einer Stunde. Und da sind sie ja nicht nur als Touristen.
Was du zu diesen schreibst, dass sie viel andres erbeuten, schreibt der NABU zu Elstern....
In unserm Garten sind neben Sperbern immer wieder mal Mäusebussarde auf Jagd, Rotmilan bisher nur hoch oben, aber schon "direkt" oben drüber.
Sie haben wie gesagt zumindest in und über den Gärten ja nicht abgenommen, sondern seit 2006 stark zugenommen.
Der Mäusebussard von 0,09 auf 0,15, Turmfalke von 0,08 auf 0,17, Rotmilan von 0,03 auf 0,2, also x2 bzw. x7.
Und generell, lt. DDA-web.de 1991-2019: Mäusebussard von 120 rum bis 2004, zu 80 rum, aber Turmfalke 73-163, zz. 121 und Rotmilan seit 1994 leicht zunehmend von 11000 bis 13000. Das wär genau umgekehrt.

Also finde ich nirgends Anhaltspunkte, dass Rückgang der Singvögel an Elstern liegt, bes. bei 40% Rückgang von Elstern.

Und hier schreibt der NABU Leipzig, dass es um 10% der Singvögel geht, vornehmlich Amseln, dagegen von Katzen bis zu 60%. Die Elster bis in die 60er kurz vorm Aussterben. Und plädiert für Schutz durch vogelfreundliche Gartengestaltung.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Natur hat noch NIE ein Räuber seine natürliche Beute gefährdet. Das wäre im Sinne der Arterhaltung ja auch äusserst unklug. Natur ist auf nachhaltige Nutzung ihrer Ressourcen optimiert worden. Das betrifft auch Räuber- Beute Beziehungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für den Rückgang der Singvögel gibt es mehrere Gründe.
1. Prädatoren wie Waschbär und Hauskatzen , und in geringem Maße auch Marder und Hörnchen etc
2. Habitatsverluste sind enorm
3. intensive Landwirtschaft mit eintönigen Flächen die auch noch mit Gift behandelt werden, Wiesen die ohne Rücksicht auf Verluste gemäht werden und dadurch bedingt Nahrungsmangel in der Brutzeit
4. Zugvögel sind vor allem durch den intensiven Vogelfang auf ihren Routen und die immer weiter um sich greifende Vogelgrippe bedroht, welche auch die Restlichen Singvögel ansteckt
5. Krankheiten wie Trichomoniasis, Kokzidose, und den Erreger Suttonella ornithocola
6. Raubvögel wie Falken und Greife etc

Elstern und Rabenvögel spielen da eher eine untergeordnete Rolle, da sie höchsten geschwächte und kranke Tiere erbeuten. oder aufräumen was andere übriglassen.

Und bei allem nicht vergessen den Sauberkeits- und Ordnungswahn vieler Mitmenschen.

Für Vollständigkeit übernehme ich keine Haftung
 
Läuft gerade in BR
 
Thema: Amsel verletzt

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